Chronik

Im Jahre 1902 gründeten schießsportbegeisterte Bürger den Schützenverein Eitra. Über den Ort und Zeitpunkt dieser Vereinsgründung ist allerdings nichts bekannt, zumal auch keinerlei Unterlagen hierüber vorhanden sind. Selbst bei den ältesten Eitraer Bürgern war in der Vergangenheit nichts über die Namen der Gründer in Erfahrung zu bringen, so dass die eigentliche Gründung im Dunkeln liegt.

Mit der Einladung zu einer Tanzveranstaltung im darauffolgenden Jahr wurde unser Verein erstmals in der Hersfelder Zeitung erwähnt. Als ältestes Dokument des Vereins ist das Bild der Fahnenweihe im Jahre 1912 vorhanden. Hierunter sind auch die Namen der abgebildeten Mitglieder verzeichnet, wovon anzunehmen ist, dass die meisten auch zu den Gründungsmitgliedern gehören dürften. Das Bild nimmt einen Ehrenplatz in unserem Schützenhaus ein.

In den ersten Jahren wurden neben dem Übungsschießen auch Preisschießen ausgetragen, wobei es als Preise „Gaben der Natur“, wie Gänse, Enten, Hähne, Hühner, Hasen und Rehe zu gewinnen gab. Hieraus ist zu ersehen, dass die meisten Schützen in früheren Jahren noch mit Land- und Forstwirtschaft engsten Kontakt hatten.

Nach dem ersten Weltkrieg, unter dem auch die Eitraer Familien und somit auch die Schützen zu leiden hatten, begann wieder das sportliche Schießen in unserem Verein. Hiervon zeugt als ältestes Schriftstück ein Bundesdiplom des Schützenbundes Wilhelm Tell, mit folgender Inschrift:

Beim Schützen-Bundesschießen des Bundes Wilhelm-Tell in Fischbach erhielt im Vereinswettschießeer Schützenverein Eitra mit 99 Ringen dieses Bundesdiplom. Fischbach im Juli 1922. Eigenbrodt (Unterschrift).

Mit welchen Waffen zu damaligen Zeiten diese Wettbewerbe ausgetragen wurden, ist nicht mehr bekannt. Anzunehmen ist, dass es sich um Großkalibergewehre handelte.

Das Bundesschützenfest des Schützenbundes „Wilhelm Tell“ fand im Jahre 1927 zu Pfingsten in Eitra statt. Hierbei errangen die Eitraer Schützen mit 194 Ringen ein weiteres Bundesdiplom. Dem Schützenbund „Wilhelm Tell“ gehörten zum damaligen Zeitpunkt die Vereine Bodes, Fischbach, Kathus, Petersberg, Rotensee, Wippershain und Eitra an.

Bei der gleichen Veranstaltung überreichten die Damen der Schützen ein Fahnenband, mit dem Aufdruck:

Dem Schützenverein Eitra zum 25jährigen Stiftungsfest gewidmet von den Damen. Pfingsten 1927.

Ein weiteres Bundesdiplom wurde im Jahre 1931 errungen. Hier belegten unsere Schützen mit 312 Ringen den 2. Platz. Damals wurde in der sogenannten “Hohle” geschossen, die sich im Bereich des heutigen Sportplatzes befindet. Selbst diese wenigen noch vorhandenen Diplome, deuten schon zu damaliger Zeit auf eine gute sportliche Betätigung in unserem Verein hin.

Eine entscheidende Änderung im organisatorischen Bereich, brachte dann die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten im Jahre 1933 mit sich. Der damalige Landrat des Kreises Hersfeld schrieb am 31. März 1934 an den I. Vorsitzenden Jakob Bolender folgende Zeilen:

“Nach den Anordnungen des Reichssportführers müssen alle schießsporttreibenden Vereine dem Deutschen Schützenbund und, wenn sie Kleinkalibersport betreiben, dem Deutschen Kleinkaliberschützenbund angeschlossen sein. Für die Anmeldung der nicht organisierten Vereine war eine bestimmte Frist gesetzt, die meines Wissens schon abgelaufen ist. Wahrscheinlich können Sie sich aber auch noch nachträglich den genannten Organisationen anschließen. Ich empfehle Ihnen, sich mit dem Kreisschützenmeister, Herrn Brandau in Hersfeld, in Verbindung zu setzen. Ein Weiterbestehen der Vereine im Rahmen des bisherigen Schützenbundes “Wilhelm Tell” kommt nicht in Frage. Ich ersuche, mich über Ihre Entschließungen zu unterrichten (Unterschrift).”

Nachdem man sich notgedrungen dieser Anordnung unterworfen hatte, führte unser Verein im Jahre 1935, als Mitglied im “Reichsverband Deutscher Kleinkaliberschützen”, ein Kreisschützenfest durch. Wie zu vernehmen war, wurde dieses Schützenfest durch ein starkes Gewitter sehr beeinträchtigt.

In den Jahren zwischen dem 1. Weltkrieg und dem Beginn des 2. Weltkrieges, führte unser Verein neben dem Wettkampfschießen verschiedene Preisschießen und Tanzveranstaltungen durch. Dies ging aus Recherchen bei der Hersfelder Zeitung hervor.

Nach Beendigung des Krieges im Jahre 1945 und der einsetzenden Besatzungszeit mussten alle Waffen, auch Sportgewehre, den Alliierten ausgeliefert werden. Es sollte nach Auffassung der Siegermächte kein Deutscher je wieder ein Gewehr in die Hände bekommen, auch nicht zum Sportschießen. Somit war es unmöglich, den Verein nach Kriegsende sofort wieder aufleben zu lassen.

In einer Gründungsversammlung 9 Jahre später, am 30. Juli 1954, in der Gastwirtschaft Wiegand, wurde unser Verein wieder ins Leben gerufen. Geleitet wurde diese Versammlung von Fritz Eigenbrod, der auch zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Schriftführer wurde Heinz Koch, Kassierer Walter Bolender. Beschlossen wurde ferner, ein einmaliges Eintrittsgeld von 5,00 DM pro Mitglied sowie einen Monatsbeitrag von 0,50 DM zu erheben.

Gründungsmitglieder 1954 waren:

Fritz Eigenbrod, Adam Hartwig, Fritz Schott, Emil Dannenberg, Hans Schleichert, Heinrich Barth, Walter Bolender, Karl Noll, Kurt Göritz, Karl Eigenbrod, Helmut Eigenbrod, Horst Henke, Johannes Münstermann, Heinrich Wiegand, Heinz Koch, Willy Barthel, Georg Schmitt, Egon Sattler, Adam Karpenstein, Valentin Alles und Heinrich Hahn.

Im darauffolgenden Jahr trat der Verein dem Deutschen Schützenbund bei. Am 27. August 1954 begann die Planung eines eigenen Schießstandes auf dem gemeindeeigenen Sportplatz neben der Naturtribüne. Dieses Vorhaben konnte bereits am 28. August 1955 umgesetzt werden und der neue Schießstand feierlich seiner Bestimmung übergeben werden. Aus diesem Anlass führte unser Verein ein Preisschießen durch, an dem zahlreiche Vereine aus dem Kreis Hersfeld teilnahmen.

Durch diesen Schießstand konnte der Trainingsbetrieb intensiviert werden. Dies trug beim Kreisschützenfest 1956 in Beiershausen erste Früchte. Zum ersten Mal konnte der Landratspokal gewonnen werden. In der siegreichen Mannschaft standen: Dr. Egon Sattler, Fritz Eigenbrod, Heinrich Barth und Fritz Schott.

1961 beschloss man, einen neuen Schießstand “In der Hohle” zu errichten. Wegen Sicherheitsbedenken musste man allerdings von diesem Plan wieder abrücken. 1963 wurde in einem Gespräch zwischen der Gemeinde Eitra und dem Schützenverein über den Bau eines Schützenhauses im “Eichgraben” diskutiert. Zunächst war die Bauträgerschaft durch die Gemeinde Eitra geplant. Später rückte man von diesem Vorhaben wieder ab und unser Verein wurde als alleiniger Bauträger vorgesehen.

Im gleichen Jahr überschattete eine Fehlentscheidung den sportlichen Bereich des Vereins. Bei den Luftgewehr-Kreismeisterschaften wurde die I. Mannschaft wegen Mitwirkung zweier Jugendlicher Schützen (damals noch möglich) von Kreisschützenmeister Brandau disqualifiziert. Normalerweise wäre unsere II. Mannschaft als zweitplaziertes Team Kreismeister geworden. Die Zuerkennung dieses Titels wurde vom Kreisschützenmeister versagt. Es kam zu Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und unserem Verein über die sportlichen Regeln. Diese gipfelten in Leserbriefen von beiden Seiten in der Hersfelder Zeitung. Auf Antrag des Kreisschützenmeisters Brandau wurde unser Verein aus dem Hessischen Schützenverband ausgeschlossen.

Nach Intervention von unserer Seite beim Deutschen Schützenbund wurde uns das Recht vier Wochen später zugesprochen. Der Hessische Schützenverband wurde aufgefordert, uns mit allen Rechten (u.a. Kreismeistertitel für die II. Mannschaft) wieder aufzunehmen. Andernfalls drohte dem Hessischen Schützenverband seinerseits ein Ausschluss aus dem Deutschen Schützenbund. Auch zu damaligen Zeiten erwiesen wir uns als streitbarer Verein, konnten allerdings das Recht auf unserer Seite vermelden.

Im Jahre 1963 stellten wir zudem den Antrag auf Aufnahme in den Landessportbund Hessen, der auch positiv beschieden wurde. Seit diesem Zeitpunkt sind wir Mitglied im LSB Hessen.

Erstmals nach Wiedergründung wurde 1964 ein Kreisschützenfest von uns veranstaltet, welches wieder einmal durch erhebliche Regenfälle beeinträchtigt war. Trotz allem wurde das Fest ein Erfolg und der finanzielle Grundstock für den Bau unseres Schützenhauses gelegt. Durch Kreisschießwart Heinrich Barth und Kreisjugendwart Gerhard Eigenbrod wurde unser Verein im Vorstand des hiesigen Schießkreises vertreten.

Sportlich gelang uns im Jahre 1966 der Aufstieg in die neugeschaffene Gauklasse. Ein Jahr später wählten die Leser der Hersfelder Zeitung unser Schützenteam zur „Mannschaft des Jahres“. Dieser Erfolg wurde durch das Erreichen des Endkampfes beim Richard-Karl-Frey-Pokal-Schießen gegen Darmstadt gelegt. In der Mannschaft standen: Dieter Karpenstein, Heiner Schott, Gerhard Eigenbrod und Hans Schleichert.

In der Jahreshauptversammlung 1968 verzichtete der I. Vorsitzende Fritz Eigenbrod auf eine Wiederwahl. Nach 14 Jahren Vorsitz wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. An die Spitze des Vereins trat Gerhard Eigenbrod. Im gleichen Jahr, nach über 4000 Stunden Eigenleistung, konnte die Einweihung des Schützenhauses “Im Eichgraben” vorgenommen werden.

Diese Feierstunde fand in Anwesenheit von Landesjugendleiter Herbert Küllmer, Landrat Edwin Zerbe sowie weiteren Ehrengästen statt.

Vorderansicht unseres KK-Schießstandes im Eichgraben

In den folgenden Jahren stieg die Leistungsfähigkeit unserer Schützen, nicht zuletzt durch das neugeschaffene Schützenhaus mit sechs automatischen Scheibenzuganlagen.

So ging 1968, bei den Deutschen Meisterschaften in Wiesbaden, Gerhard Eigenbrod im Wettbewerb 40 Schuss kniend, als Gewinner der Goldmedaille hervor. Mit zwei weiteren Silbermedaillen in den Wettbewerben 40 Schuss stehend freihand und 120 Schuss International rundete er diese Meisterschaften erfolgreich ab.

Ebenfalls auf der Siegerstraße befand sich im darauffolgenden Jahr unsere Juniorenmannschaft. Bei den Hessischen Meisterschaften im Wettbewerb Zimmerstutzen siegten Dieter Karpenstein, Heinrich Eigenbrod und Günther Barth.

Gleichzeitig wurde diese Mannschaft 1969 zur „Mannschaft des Jahres“ im Sportkreis Hersfeld gewählt. Auch Gerhard Eigenbrod konnte an die Leistungen des Vorjahres anknüpfen. Bei der Matchwoche in Bukarest (mit der Nationalmannschaft) im Wettbewerb 40 Schuss stehend freihand schoss er mit 379 Ringen Deutschen Rekord. Außerdem nahm er mit der Nationalmannschaft an den Europameisterschaften in Pilsen teil und wurde mit dem Deutschen Team 4. im Wettbewerb Freigewehr 300 m. Die Juniorenmannschaft sicherte sich in den folgenden zwei Jahren noch drei weitere Landesmeistertitel und bewies somit eindeutig die Zugehörigkeit zur Hessischen Spitze.

Die I. Luftgewehrmannschaft stieg in die Landesklasse Region Nord auf, wobei vornehmlich Mannschaften aus Kassel unsere Gegner waren. Das es dabei nicht immer freundschaftlich zuging, bewies ein Wettkampf in Bettenhausen. Hier waren zwei Luftgewehranlagen vorhanden, eine davon überdacht, während die andere ins Freie führte. Da der Wettkampf im Winter stattfand, hatten sich die einheimischen Schützen bereits vor Beginn die überdachten und beheizten Stände gesichert. Unseren Schützen überließ man nur die kalten Stände. Nach kurzer Diskussion mit den dortigen Schützen vereinbarte man, jeweils die Hälfte der Schützen auf beide Stände zu verteilen. Das dies nicht zur freundlichen Lage bei diesem Wettkampf beitrug war verständlich.

Als wir schlussendlich auch noch gewannen, war von Freundlichkeit nichts mehr zu spüren. Als unsere Schützen den Heimweg antreten wollten, stellten sie fest, dass an beiden Fahrzeugen jeweils ein Reifen plattgestochen war. Erst nach Reparaturen an einer Tankstelle erreichten unsere Schützen dann gegen 4.00 Uhr wieder die Heimat. Nach einem späteren Gewinn der Regionalklasse Nord konnte unsere I. Luftgewehrmannschaft auch in die höchste hessische Klasse, die Landesklasse, aufsteigen und hier auch einige Jahre sportlich tätig sein. Daneben waren wir in den folgenden Jahren auch bei den Pokalschießen des Kreises (Landrats-, Junioren-, Gold- und Alterspokal) sehr erfolgreich, die nach mehrmaligen Gewinnen auch in unser Eigentum übergingen.

Einen großen Schreck hatten wir genau 3 Jahre nach Einweihung unseres Schützenhauses, am 15.Juli 1971, zu überstehen. Ein Panzer der US-Armee machte sich aus Richtung Wald selbständig und rollte in Richtung Schießstand. Glücklicherweise verfehlte er das Schützenhaus und kam knapp 10 m zuvor zum Stehen. Trotzdem war der Schaden an Blende und Zuganlagen erheblich, so dass in der Folgezeit der Schießbetrieb nur mit Einschränkung möglich war.

Am 1. und 2. Juli 1972 feierten wir unser 70jähriges Bestehen. Diese Feierlichkeit fand allerdings in kleinem Rahmen, innerhalb des Vereines statt.

Die Jahreshauptversammlung am 19. Januar 1974 brachte einen Wechsel in der Führung unseres Vereins. Gerhard Eigenbrod verzichtete aus beruflichen Gründen auf den Vorsitz. Heinrich Barth übernahm die Spitze, der auch noch als Kreispressewart im Schießkreisvorstand tätig war. Im gleichen Jahr wurde unser Verein ins Vereinsregister beim Amtsgericht in Bad Hersfeld eingetragen und somit mit der Abkürzung „e. V.“ versehen. 1974 ließen wir uns durch den Ehrenkreis- und Gauschützenmeister Willy Brandau ein Vereinswappen entwerfen. Nach diesem Entwurf wurde unser heutiges Vereinswappen angefertigt.

Ende 1973, Anfang 1974 ergab sich für uns ein größeres Problem, als uns der Saal der Gastwirtschaft Wiegand für unseren Luftgewehr-Schießstand nicht mehr zur Verfügung stand. Nach einigem Suchen konnten wir von unserem Mitglied Dr. Egon Sattler ein Gebäude bei der ehemaligen Eitraer Fabrik anmieten. Hier errichteten wir eine neue Luftgewehrschießanlage mit 6 Ständen, allerdings mit dem Hintergedanken, diese nur bis zur Errichtung einer komplett neuen Anlage provisorisch zu nutzen. Wie sich später herausstellte, zog sich diese provisorische Nutzung über insgesamt 11 Jahre hin. Am 01.05.1974 konnte die Luftgewehranlage in Betrieb genommen werden.

In der Jahreshauptversammlung 1976 gab der Vorsitzende Heinrich Barth bekannt, dass der Verein Eigentümer des Grundstückes im Eichgraben ist, auf dem unser Schützenhaus steht. Hierüber war mit der Gemeinde Hauneck ein Kaufvertrag abgeschlossen worden. Im gleichen Jahr wurde eine Mannschaft unseres Vereins bereits zum dritten Mal mit dem Titel “Mannschaft des Jahres” bedacht. Außerdem wurde Heinrich Barth zum “Sportler des Jahres” im Sportkreis Hersfeld-Rotenburg gewählt.

Im drauffolgenden Jahr beging unser Verein sein 75jähriges Bestehen. Aus diesem Grund hatten wir uns um die Ausrichtung des Kreisschützenfestes 1977 beworben und auch den Zuschlag bekommen, welches vom 16. bis 19. Juni 1977 stattfand. Wie schon bei vorangegangenen Festen, blieben wir auch diesmal von dem großen Regen nicht verschont. Auch dieses Fest wurde dennoch zum Erfolg und der finanzielle Überschuss konnte für den Erweiterungsbau unseres Kleinkaliber-Schützenhauses eingeplant werden.

Gruppenaufnahme im Jubiläumsjahr 1977
von links, hintere Reihe: Günther Barth, Gerhard Eigenbrod, Karl Huschina, Elisabeth Hochberger, Heinrich Barth, Friedhelm Preßler, Horst Hochberger Von links mittlere Reihe: Willi Bock, Dieter Karpenstein, Hans Salzmann, Fritz Schott, Petra Heckmann, Herbert Leister, Horst Wagner Von links vordere Reihe sitzend: Georg Birkel, Georg Eigenbrod, Herbert Jäger,
Karl Eigenbrod.

Der Vorstand in diesem Jubiläumsjahr setzte sich wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender Heinrich Barth, 2. Vorsitzender Gerhard Eigenbrod, Schießwart Horst Hochberger, Kassenwart Hans Schleichert, 2. Schießwart Fritz Schott, Jugendwart Friedhelm Preßler, Schriftführer Günther Barth und Gerätewart Karl Eigenbrod.

Mittlerweile waren wir auch mit dem Kleinkaliber in die Landesklasse aufgestiegen. Durch das arg begrenzte Raumangebot unseres Schützenhauses, welches den Ansprüchen längst nicht mehr genügte, wurde ein Anbau dringend erforderlich. Nach eingehender Planung wurde in den Jahren von 1980 bis 1982 diese Baumaßnahme wiederum in sehr viel Eigenleistung vorgenommen. Ein großer Aufenthaltsraum (auch für Feierlichkeiten), eine Küche und Toilettenanlagen stehen somit zur Verfügung. In den folgenden Jahren wurden Renovierungen an den übrigen Anlagen des Kleinkaliber-Schießstandes vorgenommen, u. a. wurde eine Beleuchtungsanlage mit Halogenstrahlern in einer Leistung von 5 Kilowatt sowie eine Geschossfangüberdachung installiert.

Aufgrund des Rückganges der Mitgliederzahlen, u. a. wegen verschiedener Umzüge unserer Schützen und nicht zuletzt durch die erheblich gestiegenen Kosten für die Fahrten zu den Wettkämpfen mit Luftgewehr und Kleinkaliber in ganz Hessen, sahen wir uns gezwungen, ab der Saison 1982/1983 beide Mannschaften aus dem Schießbetrieb der jeweiligen Landesklasse zurückzuziehen. Wie bekannt ist, haben die Schützenvereine, im Gegensatz zu anderen Sportvereinen, keine Einnahmen durch Eintrittsgelder, Werbung etc., sondern müssen sich allein über Beiträge und eventuelle Spenden finanzieren.

In den beiden darauffolgenden Jahren erfüllte sich dann der Wunsch nach einem neuen und modernen Luftgewehr-Schießstand in Eitra. Durch den Umbau der ehemaligen Eitraer Schule zu einem Dorfgemeinschaftshaus, bestand nun die Möglichkeit, hier Räumlichkeiten zu bekommen. In Verhandlungen mit der Gemeinde Hauneck konnten wir unsere Wünsche und Vorstellungen von der Errichtung der mittlerweile 3. Luftgewehranlage im DGH auch realisieren. Im Jahre 1985 war es soweit. Mit einem erheblichen finanziellen Aufwand, u. a. mussten wir erstmals ein Darlehen aufnehmen, wurde der neue Luftgewehrstand mit 8 automatischen Zuganlagen Wirklichkeit. Wir führten zum Tag der offenen Tür im DGH ein großes Bürgerpreisschießen, mit sehr guter Beteiligung, durch. Mit dieser Anlage verfügte der Verein nun über eine der modernsten Anlagen im hiesigen Schießkreis. Nach Errichtung dieser Luftgewehranlage fanden auch wieder vermehrt Jugendliche den Weg zu unserem Verein. Dies trug, neben nun verbesserten Trainingsmöglichkeiten, zu einer Leistungssteigerung unserer Schützen bei. Bei den Hessischen Meisterschaften der nächsten Jahre konnten immer wieder Medaillenerfolge in allen Bereichen verzeichnet werden und die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften erheblich gesteigert werden (siehe auch Übersicht am Ende der Chronik).

Im Jubiläumsjahr unseres 90jährigen Bestehens verzichtete der 1. Vorsitzende Heinrich Barth in der Jahreshauptversammlung auf eine Wiederwahl. Neuer Vorsitzender wurde sein Vorgänger Gerhard Eigenbrod. Heinrich Barth wurde bei dieser Versammlung einstimmig zum Ehrenvorsitzenden des Vereins ernannt. Im gleichen Jahr verzichtete Heinrich Barth ebenfalls auf eine Wiederwahl als Kreisschützenmeister des Schießkreises Hersfeld. Er führte den Kreis seit dem Jahr 1982. Als weiteres Mitglied unseres Vereins war Gerhard Eigenbrod als Kreissportleiter im Kreisvorstand des hiesigen Schießkreises tätig. Das 90jährige Jubiläum unseres Vereins wurde mit einer Feierstunde in unserem Schützenhaus festlich begangen, wobei das Schützenhaus aufgrund der erschienen Gäste fast aus allen Nähten platzte. Außerdem führten wir für die Vereine des Schießkreises sowie bekannte und befreundete Vereine ein Kleinkaliber-Pokalschießen durch, das großen Anklang fand.

Ehrenvorsitzender
Heinrich Barth

1992 gehörten dem Vorstand an: 1. Vorsitzender Gerhard Eigenbrod, 2. Vorsitzender Günther Barth, 1. Schießwart Horst Hochberger, Kassenwart Manfred Schmidt, 2. Schießwart Jörg Rödiger, Jugendwart Udo Aumann, Schriftführerin Simone Eigenbrod und Gerätewart Fritz Schott.

In den kommenden Jahren kam der Wunsch in unserem Verein auf, eine neue Vereinsfahne anzuschaffen. Unsere alte Fahne aus dem Jahre 1912, die nicht bedruckt, sondern gemalt war, wurde bereits in ein Kunststoff-Folie eingeschweißt, um zu verhindern, dass sie dem Verfall preisgegeben wird. Mittels einer Spendenaktion unserer Vereinsmitglieder konnte ein erheblicher Betrag für den Kauf der neuen Fahne als Grundstock gesammelt werden. Nach diversen Angeboten wurde im Jahre 1994 eine neue Fahne ausgesucht und käuflich erworben

Mit der Eitraer Kirche auf der Vorderseite und unserem Vereinswappen auf der Rückseite ist die Fahne sehr gut gelungen. Im September 1994 fand im DGH Eitra die Weihe der neuen Fahne im festlichen und angemessenem Rahmen statt. Durch den Vikar unserer Kirche sowie den Kreisschützenmeister Baumgarten wurde die feierliche Weihe der Fahne vollzogen.

Gruppenbild zur Fahnenweihe 1994
Hintere Reihe von links nach rechts: Petra Heckmann, Bernd Heckmann, Jörg Bolender, Günther Barth, Georg Birkel, Horst Hochberger, Klaus Feik, Dr. Egon Sattler Mittlere Reihe von links nach rechts: Silke Eigenbrod, Robert Ciesla, Simone Eigenbrod, Martin Schott, Jörg Rödiger, Elisabeth Hochberger, Roland Rüger, Markus Deiseroth, Manfred Schmidt Vordere Reihe von links nach rechts: Udo Aumann, Gerhard Eigenbrod, Hanno Eigenbrod, Hella Eigenbrod, Heinrich Barth, Helmut Eigenbrod, Stefan Eigenbrod, Heinrich Eigenbrod

Unsere Jugendarbeit im Verein zahlte sich in den folgenden Jahren wieder aus, als sich unsere Juniorenmannschaft mit dem Kleinkaliber und im Liegendkampf in der Hessischen Spitze der Junioren etablieren konnte und in den Jahren 1999 und 2000 insgesamt 3 Silbermedaillen in diesen Wettbewerben gewann. Gleichzeitig konnte sich Stefan Eigenbrod im Jahre 1999 den Titel im Liegendkampf der Juniorenklasse sichern und erstmals Hessenmeister werden.

Im Jahre 1999 wurde mit der Planung einer Luftgewehr-Schießanlage als Anbau an unser Schützenhaus im Eichgraben begonnen. Hierbei soll eine Anlage mit insgesamt 10 Zuganlagen sowie einem Umkleideraum entstehen. Als Anbaufläche dafür ist ein Teil der angrenzenden Wiese, links neben dem Schützenhaus vorgesehen. Die Planungen hierfür laufen zur Zeit über die Gemeinde Hauneck, den Landessportbund und den Kreis Hersfeld-Rotenburg.

Gruppenaufnahme im Jubiläumsjahr 2002 Hintere Reihe: Hella Eigenbrod, Christian Steinberger, Christian Nettelbeck, Andreas Schläger, Simone Eigenbrod Stehend von li. nach re.: Michael David, Udo Aumann, Manfred Schmidt, Heinrich Eigenbrod, Silke Eigenbrod, Markus Schläger, Susanne Scheuermann, Horst Hochberger, Dr. Egon Sattler, Stefan Eigenbrod, Georg Birkel, Günther Barth, Holger Eigenbrod Sitzend von links: Fritz Schott, Heinrich Barth

Der Vereinsvorstand im Jubiläumsjahr des 100jährigen Bestehens setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen: 1. Vors. Gerhard Eigenbrod, 2. Vors. Günther Barth, 1. Schießwart Horst Hochberger, Kassenwart Manfred Schmidt, 2. Schießwart Jörg Rödiger, Jugendwart Udo Aumann, Schriftführerin Simone Eigenbrod und Gerätewart Fritz Schott.

Übersicht unserer Könige ab dem Jahr 1967

1967Heinz-Otto Alles1986Manfred Schmidt2005Christian Nettelbeck
1968Adam Karpenstein1987Karl Eigenbrod2006Holger Eigenbrod
1969Georg Birkel1988Karl Glebe2007Björn Noll
1970Dieter Karpenstein1989Heiner Schott2008Petra Eigenbrod
1971Karl Eigenbrod1990Martin Schott2009Sascha Burkhardt
1972Horst Wagner1991Holger Eigenbrod2010Gerhard Eigenbrod
1973Horst Hochberger1992Manfred Schmidt2011Markus Schläger
1974Gerhard Eigenbrod1993Silke Eigenbrod2012Udo Aumann
1975Hans Salzmann1994Simone Eigenbrod2013Silke Deiseroth
1976Herbert Leister1995Fritz Schott2014Stefan Eigenbrod
1977Fritz Schott1996Silke Eigenbrod2015Björn Noll
1978Willi Bock1997Horst Hochberger   
1979Dieter Karpenstein1998Gerhard Eigenbrod  
1980Gerhard Eigenbrod1999Markus Schläger    
1981Karl Eigenbrod2000Simone Eigenbrod   
1982Hans Salzmann2001Jörg Rödiger    
1983Willi Bock2002Horst Hochberger   
1984Günther Barth2003Markus Schläger   
1985Heinrich Barth2004Stefan Eigenbrod